
Ich sitze im Schnee, mit nichts als deinem Lächeln an. Ich habe es aus dem Kleiderschrank geholt und mir übergestreift, als wäre es meine zweite Haut und es hält mich warm in diesen kalten Nächten. In den wenigen, in denen ich nackt in der Kälte sitze und es nichts gibt, was diesen Schmerz betäubt. Wenn die scharfen Messer sich Stück für Stück unter die Haut bohren und das Feuer die bleiche Haut glühen lässt, wenn das schmelzende Eis in meinen Fingern gerinnt und wie Rauch in den Nebel steigt und verschwindet, ja, wenn der Wind mich hüllenlos zurücklässt, dann ziehe ich dein Lächeln noch enger an mich heran bis es mich vollständig umschließt und man nur noch meine Lippen sieht, wie sie ein stummes Hilfe formen. Das rettet mich immer. Dann laufe ich durch den Schnee, solange bis der warme Wüstensand zwischen meine Zehen rinnt und dann weiß ich immer es ist okay, dass ich mich verloren habe. Es macht nichts, dass ich immer noch von dir schreibe, wo ich doch längst damit aufhören wollte und es ist schon gut so, dass ich die Türe hinter dir immer einen Spalt geöffnet lasse. Das Leben ist ein tosendes Meer, eine Sinnflut und die laue Brise nach dem Sturm. Es ist an und für sich nichts großes, wenn man es nicht in seiner Bedeutung erfasst. Wir sind die Muscheln zwischen den Wellen und nichts weiter als ein Tropfen in einem Ozean, wir sind das kleine bunte Blatt, das im Wind tanzt und ein Sandkorn unter tausenden. Jeder von uns erkennt etwas, wenn er die Augen schließt und du bist eben der Schaum auf den Wellen und das Rauschen, wenn sie sich an den harten Steinen brechen. Du bist die Melodie, zu der die Blätter tanzen und du bist das Ufer meines Meeres. Weißt du, du fehlst mir einfach. Du fehlst hier direkt neben mir, das ist dort wo meine Hand liegt, wenn ich sie einfach neben mich lege. Immer wenn du gehst dann dehnt sich diese brennende Leere langsam aus, ganz still und leise und sie lässt alles schmelzen, was ihr in Weg kommt, bis nichts mehr übrig ist. Und dann ist das wie Paris ohne Croissants und England ohne Tee, wie Pippi ohne ihren kleinen Onkel und Old Shatterhand ohne Winnetou. Als würde man der Maus den Elefanten nehmen und Australien die Kängurus. Das geht schon alles irgendwie, aber es passt nicht, es wäre nicht richtig. In dieser eisigen Kälte erfriert meine bleiche Haut, sie fängt Feuer und verbrennt die Nacht. Es ist egal wo du gerade bist und was du tust, es ist okay, dass du nicht hier bist, ich habe ja das schönste was du geben kannst. Dein Lächeln hängt um meine Schultern und der Sand rinnt durch meine tauben Finger. Es ist okay, dass ich nicht weiß wo ich anfange und du aufhörst. Du bist die pochende Wunde unter meiner Brust, der stechende Schmerz in meinen Zügen und das Salz zwischen den verkümmerten Narben. Dein Lächeln ist das Morphium für all das und alles was mich verbrannt hat.
"du darfst nicht zerbrechen. wenn du zerbrichst, zerbreche ich."
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