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Donnerstag, 6. Oktober 2011

Verlobungsringe aus Alufolie.

Hallo. Gestern Nacht ist mir wieder etwas eingefallen dass ich so lange vergessen hatte. Bester guter Freund, weißt du noch? Und ich lag in meinem Bett und habe nur gelacht. Bis die Sonne aufgegangen ist und dann bin ich irgendwann lachend eingeschlafen. Wir sind schon ziemlich seltsam, findest du nicht? Ich finde uns seltsam.
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es sind die Fältchen um meine Augen wenn du mich zum Lachen bringst. Sie sind so selten geworden. Aber wenn sie mal den Weg zurück zu mir finden dann ist es, als wären nie fort gewesen. Bei dir bin ich besonders. Mein Lachen, meine ich. Bei dir ist das pur. Es ist diese Ruhe die in mich einkehrt wenn deine Atemzüge zu meinem Rhythmus werden, nur für ein paar Stunden die Zeit zum Stillstand bringen und alles so still wird dass man das Knistern in der Luft hören kann wenn Fingerspitzen sich berühren. Diese Berührung die den Atem raubt weil man Angst davor hat diesen Moment zu verlieren wenn man sich bewegt. Du fühlst dich an wie nach Hause kommen, weißt du? Du bist die alte Holzbank abseits des Weges die dort immer steht und auf Heimatlose wartet die einmal tief durchatmen wollen bevor sie weiter nach einem Ziel suchen. Nur ich, ich bleibe am liebsten sitzen. Du bist wie nach Hause kommen. Du bist die vertraute Musik aus dem Wohnzimmer am Sonntag morgen und der Duft nach Kaminfeuer an den kalten Wintertagen. Die Kabadose mit dem Sprung im Deckel und die kleinen dunklen Schokoflecke auf dem Sofa die immer nur Nachts entstehen, wenn ich nicht schlafen kann. Du bist der Klang in meinem Namen wie das nur mein Papa schafft und der Berg von Kleidern auf meinen Sesseln. Das steinharte Tempo in meiner Hosentasche, das schon drei mitgewaschen worden ist und die Staubschicht auf meinem Nachttisch. Das bist du. Mein Schlüssel auf dem Briefkasten wo alle andere am Schlüsselbrett hängen, die Jacke über dem Barhocker in der Küche und der Stapel verstaubter Bücher neben meinem Bett. Die Einzelsocken die immer an derselben Stelle liegen, die Butterkekse im Schrank und meine Haarnadeln überall. Überall steckst du ein bisschen drin weil das, das ist mein Zuhause. Wenn davon etwas fehlt dann fühlt sich das anders an. So wie das Leben sich anfühlt wenn du fort bist. Es fühlt sich nicht besser oder schlechter an, sondern einfach nur anders. Mein Lachen klingt ein bisschen leiser und ist weniger warm, meine Farben sind weniger kräftig und meine Stimme ein bisschen schwächer. Ich spreche seltener und rede zuviel, aber das nur manchmal. Und ich warte. Das mache ich nie, wenn du da bist. Dann warte ich nie weil es nichts gibt das ich dringend brauchen könnte um den Augenblick besser zu machen als er ist. Wenn du da bist dann warte ich nicht. Und wenn du fort bist dann warte ich darauf dass du wieder kommst um den Moment noch intensiver zu genießen weil ich dann auf nichts mehr warten muss. Komm bald wieder ja? 
Ich warte solange auf den Zug nach Hause.

1 Kommentar:

  1. jo. daran hab ich dann wohl auch ausnahmslos alle rechte. deine lage is echt beschissen.

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